Der Berufsjägerlehrgang 2018 fand von 8. Jänner bis 28. März in Rotholz statt.
Die Ausbildung zum Berufsjäger erfolgt in Lehrrevieren in ganz Österreich mit von den Landesjagdverbänden anerkannten Ausbildern. Die Berufsjägerausbildung entspricht derzeit einem Lehrberuf und fällt in den Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Landesjagdverbände. Die Lehrzeit beträgt drei Jahre und beinhaltet auch eine Forstausbildung.
Im dritten Lehrjahr erfolgt als Vorbereitung zur Berufsjägerprüfung der dreimonatige Berufsjägerlehrgang in Rotholz, der auch von den anderen österreichischen Landesjagdverbänden, die Berufsjäger ausbilden, beschickt wird. Die Berufsjägerprüfungen müssen allerdings in den jeweiligen Bundesländern abgelegt werden.
In Rotholz in Tirol werden alle Berufsjägerlehrlinge Österreichs gemeinsam unterrichtet, deshalb findet die Schule auch in einem geblockten Zeitraum von 13 Wochen statt. Vom 8. Jänner bis zum 28. März 2018 fand der heurige Berufsjägerlehrgang statt.
13 Berufsjägerlehrlinge nahmen am Kurs teil, davon lernen sechs in Tirol, drei in der Steiermark, drei in Salzburg und einer in Niederösterreich.
Die vielseitige Tätigkeit des Berufsjägers reicht im beruflichen Alltag von der Abschussplanung über die Leitung des Jagdbetriebes bis hin zur umfassenden Jagdorganisation. In insgesamt 336 Unterrichtseinheiten wurde der umfangreiche Lehrstoff in einem dicht gestrafften Stundenplan mit 40 Wochenstunden vermittelt. Ergänzt wurden die schulischen Unterrichtsstunden noch mit 96 Praxisstunden draußen. Wissensvermittlung erfolgt in verschiedenen Fächern wie Wildkunde, Text- und Datenverarbeitung, Menschenführung, Waffenkunde, Pflanzenkunde, Deutsch/Mathematik, Wildkrankheiten, Hundewesen, Berufskunde, Arbeits- und Sozialrecht, Betriebswirtschaft, Buchführung, Jagdgeschichte, Jagdbetriebslehre, Wildökologie, Abschussplan, Jagdrecht sowie Öffentlichkeitsarbeit und Jagdpädagogik vermittelt.
In den Praxisstunden geht es um Folgendes: u.a. Fährtenlegung und Ausarbeitung einer Fährte für Jagdhunde, Lawinenkunde, Bergrettung, Zahnschliffe, Gamsbartbinden, Wildbretverarbeitung und Wildbretvermarktung, Besichtigungen der Firma Swarovski und eines Fischzuchtbetriebes, Unfallverhütung im Jagdbetrieb, Besichtigung von verschiedenen Rot- und Rehwildfütterungen, Biotopgestaltung, Trophäenpräparation, Durchführung von aktiver Lebensraumgestaltung, Umgang mit Medien sowie Praxisunterricht in Jagdpädagogik mit einer Volksschule.
Bei der Zeugnisverteilung und Abschlussfeier des Berufsjägerkurses am 28. März 2018 konnte Kursleiter WM Pepi Stock neben den Kursteilnehmern eine Reihe von Ehrengästen und sehr viele Vortragende begrüßen. Die Bläser der HG-Karwendel umrahmten die Abschlussfeier mit ihren musikalischen Einlagen.
In seinen Abschlussworten gratulierte WM Pepi Stock den Kursteilnehmern zu ihren ausgezeichneten Leistungen und betonte das ausgesprochen disziplinierte Verhalten während des Kurses.
Kursleiter WM Pepi Stock
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Birgit Kluibenschädl
Die angehenden Berufsjäger beim praktischen Unterricht in Jagdpädagogik im Wald mit 40 Kindern der Volksschule Gnadenwald.