Am 2. Mai 2014 fand die 21. Vollversammlung der Tiroler Berufsjägervereinigung, umrahmt durch Weisen der „Hubertusbläser Tirol“, im Gasthof Kranebitterhof, in Innsbruck statt.
Neben den diesmal nicht sehr zahlreich erschienenen Mitgliedern, konnte Obmann Wildmeister Pepi Stock auch eine Reihe von Ehrengästen zur Vollversammlung begrüßen.
Zum Punkt Totengedenken wurde, stellvertretend für alle verstorbenen Weidkameraden, den Berufskollegen ROJ Herbert Perle und WM Florian Schranz gedacht.
Bericht des Obmannes
Der Erhalt von Berufsjägerstellen war auch im Vergangenen Jahr wiederum ein zentraler Punkt seiner Arbeit. Mehrere Gespräche mit den betroffenen Personen und Institutionen wurden geführt.
Auch dem neuen Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter konnte der Obmann, im Rahmen eines Gesprächs in der LAK, die kritische Lage der Berufsjägerposten in Tirol vortragen, bzw. ihm die Anliegen näherbringen. Der Bundesminister zeigte großes Verständnis für die Probleme und sagte zu, sich für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen.
Über den vom 7. Jänner bis zum 4. April 2014 veranstalteten Berufsjägerlehrgang in Rotholz, den er in diesem Jahr zum ersten Mal als Kursleiter organisierte, berichtete WM Pepi Stock.
Er informierte die Vollversammlung welche Schwerpunkte er setzte, damit die Berufsjäger in Zukunft ihre wichtige und unverzichtbare praktische Arbeit für die Natur und Umwelt den nichtjagenden Menschen besser vermitteln können.
Als nächstes will Pepi Stock die Lehrinhalte bei der praktischen Ausbildung (Lehrzeit im Revier) evaluieren und abstimmen. Die Lehrherren werden eine Checkliste bekommen und müssen dann die vorgegebenen Lehrinhalte entweder selbst den Lehrlingen vermitteln, oder von anderen externen Fachleuten vortragen lassen. Auch eine regelmäßige Schulung der Ausbilder ist in Ausarbeitung. Ein Weidmannsdank richtete er an den TJV, der den Berufsjägerlehrgang ausrichtet und auch bezahlt.
Obmann P. Stock berichtete über das Ergebnis mehrerer Gespräche bezüglich einer 2 jährigen Forstwarteausbildung neu in Waidhofen bzw. Traunkirchen zum Forstwart.
Als zentralen Punkt nannte er die zukünftige Ausrichtung einer in Österreich einheitlichen Berufsjägerausbildung. Fast alle anderen Bundesländer wollen die 2 jährige Forstwarte-ausbildung als unbedingt notwendigen Teil der Berufsjägerausbildung in ihre Ausbildungs-ordnung aufnehmen. Das würde bedeuten, dass die Berufsjägerausbildung dann 4 Jahre dauert und der Beruf von einem Einzelberuf zu einem Doppelberuf werden würde. Dass dies für die Tiroler Strukturen mehr als schwierig werden könnte, gab er zu bedenken.
Dann berichtete Obmann Stock über die geplante Jagdgesetznovelle des Tiroler Jagdgesetzes, die derzeit in Ausarbeitung ist. Leider sind die Tiroler Berufsjäger dabei nicht eingebunden, voraussichtlich wird ein Entwurf bis zum Herbst vorliegen.
Die Begehrlichkeiten der Grundbesitzer sind allgemein bekannt, eine Verkleinerung der EJ-Gebietsgrößen auf 115 ha geplant. Sollte das Gesetz in die Begutachtung gehen, werden die Berufsjäger natürlich gemeinsam mit dem TJV und der LAK versuchen, ihre Anliegen entsprechend einzubringen.
Grußworte der Ehrengäste
Nach seinen Grußworten an die Vollversammlung sprach LJM Anton Larcher das Thema „Ruhezonen“ in Tirol an, das medial ein riesiges Echo auslöste. Man ist aber nach konstruktiven Gesprächen aller Beteiligten auf dem Wege, eine Lösung zu finden. Dann informierte er die Zuhörer über seine Vorstellungen, den Tiroler Jägerverband auf eine breitere Basis zu stellen, um die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können.
Der Vertreter des Landes Tirol Landtagsabgeordneter Josef Edenhauser überbrachte die Grüße des Landes und ging auch auf die Notwendigkeit von Schutz- und Ruhezonen in unseren Naturräumen ein. Er bat um einen Schulterschluss der Jäger mit den Grund-besitzern, um mehr Verständnis in der Bevölkerung für Ruhezonen zu wecken. In Bezug auf die Jagdgesetznovelle appellierte er an die Jäger, auch Verständnis für die Interessen der Grundbesitzer zu haben und einen gemeinsamen Kompromiss zu finden.
Der Vertreter des Landes Tirol Landtagsabgeordneter Josef Edenhauser überbrachte die Grüße des Landes und ging auch auf die Notwendigkeit von Schutz- und Ruhezonen in unseren Naturräumen ein. Er bat um einen Schulterschluss der Jäger mit den Grund-besitzern, um mehr Verständnis in der Bevölkerung für Ruhezonen zu wecken. In Bezug auf die Jagdgesetznovelle appellierte er an die Jäger, auch Verständnis für die Interessen der Grundbesitzer zu haben und einen gemeinsamen Kompromiss zu finden.
Dr. Franz Krössbacher vom Amt der Tiroler Landesregierung, der mit der Ausarbeitung der Jagdgesetznovelle betraut wurde, sprach einige Eckpunkte dieser an z.B. die besonderen jagdlichen Maßnahmen, die Verjüngungsdynamik, das Problem von Wildzählungen, aber auch eine generelle Grünvorlage von weiblichem Rehwild, um eine bessere Erfüllung des Abschusses zu erreichen. Auch die Ausbildung der Berufsjägerlehrlinge erwähnte er und brachte seine Bedenken zum Ausdruck, wenn verpflichtend eine 2 jährige Forstwarte-ausbildung zusätzlich zur Lehrzeit kommen sollte.
LAK Präsident Andreas Gleirscher überbrachte die Grüße der Landarbeiterkammer. Auch er ging auf die möglichen Probleme bei einer verpflichtenden 2 jährigen forstlichen Ausbildung ein und forderte dazu auf, die praktischen Arbeiten nicht zu vernachlässigen. Er will sich auch für eine im neuen Jagdgesetz verankerte Berufsjägerpflicht stark machen, um den Berufsjägern eine Perspektive zu geben.
Artur Birlmeier, Obmann des Jagdaufseherverbandes, bestellt die besten Grüße der Tiroler Jagdaufseher und will in der medialen Berichterstattung den Berufsjäger und Jagdaufseher als „Profi der Jagd“ in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Gemeinsam könnten Projekte mit den Berufsjägern in Angriff genommen werden.
Landesveterinärdirektor Josef Kössler informierte über die aktuelle TBC Situation in Tirol. Er appellierte an die Berufsjäger die Rotwildbestände, dort wo noch nicht schon geschehen, auf einen akzeptablen Stand zurückzuführen.
Zum Abschluss bedankte sich Obmann Pepi Stock bei seinen Vorstandskollegen für die sachliche und konstruktive Zusammenarbeit, aber auch bei allen anderen Funktionären und Mitgliedern, die sich für die Tiroler Berufsjägervereinigung eingesetzt haben.
Einen weiteren Dank richtete er besonders an LJM Anton Larcher, der mehrmals seine volle Unterstützung für die Anliegen der Berufsjäger zugesagt und diese auch schon unter Beweis gestellt hat!