Wie schon zur Tradition geworden, fand die 20. Vollversammlung der Tiroler Berufsjägervereinigung am 26. April 2013, im Gasthof Kranebitterhof in Innsbruck statt.
Ehrengäste
Neben zahlreich erschienenen Mitgliedern, konnte Obmann Wildmeister Pepi Stock auch eine Reihe von Ehrengästen zur Vollversammlung begrüßen.
Anwesend waren DI (FH) Anton Larcher, der neue LJM Tirols, LJM-Stv. Ernst Rudigier, Mag. Fiona Arnold, die neue Bezirksjägermeisterin Innsbrucks und einzige Österreichs, BJM Thomas Messner, Hofrat Dr. Franz Krösbacher als Vertreter der Aufsichtsbehörde in der Tiroler Landesregierung, Dr. Josef Kössler, Landesveterinär-direktor, DI Manfred Kreiner als Vertreter des Landesforstdirektors, DI Roman Burgstaller für die ÖBf-AG, Artur Birlmaier, Obmann des Jagdaufseherverbandes, Fr. Hopfgartner und Hr. Karl Stizsik als Vertreter des Tiroler Jagdschutzverein 1875.
Zum Punkt Totengedenken wurde stellvertretend für alle verstorbenen Weidkameraden den Berufskollegen, Altobmann WM Ludwig Messner, WM Sebastian Fasser und ROJ Franz Messner, gedacht.
Bericht des Obmannes
Im Vereinsjahr 2012/13 fanden 3 Vorstandssitzungen statt. Einen ausführlichen, beeindruckenden Leistungsbericht über die wichtigsten Ereignisse und Aktivitäten präsentierte Pepi Stock den anwesenden Mitgliedern und Gästen.
Es wurden neue Mitgliedskarten im Scheckkartenformat ausgearbeitet. Diese werden nun an die Mitglieder abgegeben. Beim Sponsor der Karten, der Firma Swarovski Optik, bedankte sich der Obmann auf das Herzlichste.
Bei der im März abgehaltenen KV-Verhandlung konnte ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Die Gehälter sowie die Kostenersätze für die Hundeführung und die Dienstaufwandsentschädigung konnten um 2,9 % angehoben werden, die Schussgelder pauschal mit € 2.- erhöht.
Die Homepage der TBJV wurde überarbeitet, nun können aktuelle Einkaufsvorteile, freie Berufsjäger- bzw. Lehrlingsstellen eingesehen werden und das Formular für Beitrittserklärungen heruntergeladen werden.
Die österreichische Berufsjägerzeitung erforderte ebenfalls den vollen Einsatz des Obmanns. Im abgelaufenen Vereinsjahr nahm er an zwei Redaktionssitzungen in der Steiermark und in Salzburg teil. In Zukunft wird jeweils ein bestimmtes Thema als Leitfaden für die Zeitung behandelt.
Der Erhalt von Berufsjägerstellen war auch im vergangenen Jahr wiederum zentraler Punkt seiner Arbeit. Mehrere Gespräche mit betroffenen Personen und Institutionen wurden geführt. Zu vier Ansuchen um BJ-Befreiung wurde zusammen mit Dr. Günther Mösl von der LAK eine negative Stellungnahme abgegeben.
Leider ist durch das neue Verwaltungsanpassungsgesetz nun kein Berufsjäger mehr im Vorstand des Tiroler Jägerverbandes vertreten. Auch hier wurde P. Stock aktiv, übermittelte dem Tiroler Jägerverband ein Schreiben, das bei einer Gesetzesänderung des TJG wiederum ein Vertreter der Berufsjäger im Vorstand des TJV Berücksichtigung finden sollte.
Als einen zentralen Punkt nannte der Obmann die zukünftige Gestaltung der Berufsjägerausbildung. Ihm schwebt eine erweiterte Ausbildung, z.B. in modularer Form, nicht nur für Österreich, sondern vielleicht auch zusammen mit den Kollegen aus Bayern und der restlichen BRD vor.
Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte sich der Obmann bei seinen Vorstandskollegen für die konstruktive, sachliche Zusammenarbeit, sowie bei allen anderen Funktionären und Mitgliedern, die sich für die Tiroler Berufsjägervereinigung eingesetzt haben.
Einen besonderen Dank richtete P. Stock noch an den zurückgetretenen LJM Karl Berktold und seinen Vorstandsmitgliedern, die sich stets für den Erhalt des Berufsjägerstandes eingesetzt haben.
Wahl eines neuen Pensionistenvertreters
Aus dem Kreis der anwesenden Pensionisten wurde WM Fritz Hosp einstimmig zum
Landespensionistenvertreter gewählt. Obmann Stock gratulierte ihm mit einem kräftigen Weidmannsheil zu seiner Wahl und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit.
Grußworte der Ehrengäste
In seinen, wegen eines weiteren Termins vorgezogenen Grußworten, rechtfertigte DI Roman Burgstaller die Kündigungen bzw. Nachbesetzungen von Berufsjäger-stellen in Revieren der ÖBf-AG und gibt hierzu eine Erklärung ab. Er erwartet sich trotzdem eine ehrliche und verantwortungsvolle Zusammenarbeit mit den Berufsjägern und wünscht der Versammlung einen weiteren guten Verlauf.
Nach seinen Grußworten berichtete Dr. Franz Krössbacher vom Amt der Tiroler Landesregierung über die neue JAFAT (Jagd- und Fischereianwendung des Landes Tirol) und bittet die Berufsjäger um eine gute Umsetzung. Weiter berichtete er über das Verwaltungsgerichsanpassungsgesetz zum TJG und deren Auswirkung für die Berufsjäger.
Landesveterinärdirektor Josef Kössler informierte über die aktuelle TBC Situation in Tirol, die im Rückgang begriffen ist, gleichzeitig appellierte er an die Berufsjäger die Rotwildbestände, wenn nicht schon geschehen, auf einen akzeptablen Stand zurückzuführen.
LJM Stv. Ernst Rudigier berichtete der Vollversammlung, dass er nicht mehr als Jagdpächtervertreter des TJV bei den KV-Verhandlungen dabei sein wird, sondern dass diese Amt nun Dr. Hannes Seiser übernimmt.
Der Obmann des Jagdaufseherverbandes Artur Birlmeier bestellt die besten Grüße der Tiroler Jagdaufseher und findet eine gegenseitige Wertschätzung für eine gedeihliche Zusammenarbeit als sehr wichtig.
Als Vertreter des Tiroler Landesjagdschutzverbandes 1875 begrüßte Hr. Karl Stizsik die Anwesenden und überbringt Grüße der neu gewählten Obmännin Jutta Coppola. Als Ziel nannte er eine verstärkte Zusammenarbeit bei Weiterbildungsveranstaltun-gen.
Im Namen von LAK Präsident Andreas Gleirscher überbrachte Pepi Stock als Vizepräsident die Grüße der Landarbeiterkammer. Er betonte, dass die LAK Tirol mit ihren Serviceeinrichtungen stets für die Anliegen der Berufsjäger zur Verfügung stehen und man sich auch in Zukunft vehement für den Erhalt des Berufsjägerstandes einsetzen wird.
Im Anschluss konnten die Anwesenden Vorträgen zum Aufnahmeverfahren „Verjüngungsdynamik des Landes Tirol“ durch DI Manfred Kreiner, sowie der „Anmeldung von Jagdwaffen über das Internet“ von Markus Bradl lauschen.
Vor allem der Vortrag zur „Verjüngungsdynamik“ führte zu einer heftig, emotionell geführten Diskussion.
In seinen Schlussworten bat Obmann WM Pepi Stock interne Streitigkeiten nicht nach außen zu tragen, da dies dem Ansehen der Berufsjäger schadet. Für das neue Jagdjahr wünscht er allen ein kräftiges Weidmannsheil und viel Erfolg bei der sicherlich wieder sehr schwierigen Erfüllung der Abschusspläne.
Ansprache des neuen Landesjägermeisters vom Tirol Dipl. Ing. (FH) Anton Larcher anlässlich der Vollversammlung der Tiroler Berufsjägervereinigung
Zentrale Aufgabe des Tiroler Jägerverbandes ist es, für einen hochwertigen, gesunden und den Interessen der Landeskultur Rechnung tragenden Wildstand aller heimischen Wildarten und deren sachgemäße Nutzung Sorge zu tragen, sowie einen hochstehenden, die Jagd würdig repräsentierenden Stand der Berufsjäger heranzubilden.
Nicht nur, weil mich die vorstehenden Satzungsbestimmungen in die Pflicht nehmen, sondern weil es mir als neugewähltem Landesjägermeister auch ein ganz persönliches Bedürfnis ist, werde ich mich mit aller Kraft für den Stand der Berufsjäger, die Berufsjägerpflicht und damit für eine gesicherte Zukunft einsetzen.
Die Tiroler Berufsjäger zählen zu den tragenden Säulen der Jagd in Tirol. Sie sind durch ihre jahrelange Ausbildung besonders qualifiziert und geradezu prädestiniert, für angemessene Wildstände mit artgerechter Lebensqualität in intakten Lebensräumen Sorge zu tragen, sowie sich als Garanten für ein gedeihliches Miteinander zwischen Mensch, Wald und Wildtier zu positionieren.
Wem könnte es besser als einem Berufsjäger gelingen, die Jagd in der heutigen Gesellschaft nicht rechtfertigen zu müssen, sondern sie als Lebenseinstellung oder Selbstverständlichkeit darstellen zu können.
Weidmannsheil
Der Landesjägermeister von Tirol
Dipl. Ing. (FH) Anton Larcher