Zur 22. Vollversammlung der Tiroler Berufsjägervereinigung, waren neben vielen ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern auch zahlreiche Ehrengäste erschienen. Die Veranstaltung wurde Umrahmt durch Klänge der Jagdhornbläser-gruppe Hubertus, unter Hornmeister Markus Plank.
Die Vollversammlung stand diesmal im Zeichen der Neuwahlen, die Funktions-periode des bisherigen Vorstandes war abgelaufen. In seiner Rückschau über die Funktionärsarbeit der vergangenen sechs Jahre, zählte Pepi Stock die wichtigsten durchgeführten Projekte bzw. Arbeiten auf:
- Eine Homepage der „Tiroler Berufsjägervereinigung“ wurde gestaltet und online gestellt
- Neustrukturierung des Berufsjägerkurses in Rotholz, gemeinsam mit dem TJV, dessen Durchführung in Frage stand
- Die Öffentlichkeitsarbeit durch Berufsjäger als fixer Bestandteil des Berufsjägerlehrganges (Jagdpädagogik und Rhetorikunterricht) eingebaut
- Eine Zugangserleichterung zum Waldaufseherlehrgang in Rotholz wurde dank Alt-LH-Stv. Anton Steixner und LFD Josef Fuchs erreicht
- Informationen über die Berufsjägertätigkeit den Mitgliedern aber auch der breiten Öffentlichkeit zu bieten, gemeinsam mit den anderen Bundesländern konnte die Zeitschrift „Der österreichische Berufsjäger“ ins Leben gerufen werden
- Das „Tiroler Berufsjägerschießen“ mit wertvollen Preisen am Schießstand in Mieming durchzuführen
- Ledergurtriemen zum Tragen des „Hirschfängers“ für die Wildmeister anzuschaffen, ein Dank dem TJV dafür!
- Anerkennungsgeschenke für Berufsjäger die den Titel Revieroberjäger (ein schönes graviertes Messer) und Wildmeister (Gürtelschnalle der TBJV) verliehen bekommen, auszuarbeiten und anzuschaffen. Diese Geschenke werden bei der Vollversammlung der TBJV feierlich überreicht.
Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte er sich bei seinem Stellvertreter Franz Scheidle und den Vorstandskollegen für die konstruktive, sachliche Zusammenarbeit in den vergangenen sechs Jahren mit einem kräftigen Weidmannseil. Auch allen anderen Funktionären und Mitgliedern, die sich für die Tiroler Berufsjäger eingesetzt haben, galt sein aufrichtiger Dank!
Anschließend wurde die Neuwahl des Vorstandes durch LAK Präsident Andreas Gleirscher als Wahlleiter durchgeführt. Es lag ein Wahlvorschlag vor.
Zum Obmann wurde einstimmig WM Pepi Stock, als Stellvertreter WM Franz Scheidle, als Schriftführer WM Rudl Kathrein und als Kassier WM Sieghard Köck gewählt. Rechnungsprüfer werden in der neuen Funktionsperiode RJ Reinhard Weiss und BJ Viktor Rangger sein.
Von den anwesenden Pensionisten wurde WM Fritz Hosp als Pensionistenvertreter im Amt bestätigt.
Pepi Stock bedankte sich bei den Mitgliedern für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und versprach, sich gemeinsam mit dem neuen Vorstand, auch in der neuen Legislaturperiode mit voller Kraft für die Belange der Berufsjäger einzusetzen.
Ansprachen der Ehrengäste
Als Vertreter der Landesregierung gratulierte LA Josef Edenhauser zur Wiederwahl des neuen Vorstandes und kommentierte das neue Jagdgesetz aus Sicht des Landes Tirol. Er berichtete, dass es der Tiroler Jägerverband nicht geschafft hat, eine einheitliche Meinung zu dem Entwurf der Novelle abzugeben und dass es dadurch auch zu einer Missstimmung innerhalb des Verbandes gekommen war. Er betonte, dass eine Ablehnung des Gesetzes keinen Sinn mache und dass versucht werden sollte, wieder Ruhe in den Verband zu bringen.
Bei der Novellierung der Waldaufseherausbildung wird von Seiten des Landes auf die Belange der Berufsjäger Rücksicht genommen werden, betonte er.
Der Präsident der LAK-Tirol Andreas Gleirscher präsentierte die Landarbeiterkammer als Interessensvertretung der Berufsjäger und stellte die laufenden Programme zur Wohnraumbeschaffung, den Kollektivvertragsverhandlungen uvm. vor. Zur Ausbildung stellte er fest, dass diese auch in Zukunft wichtig ist und zeitgemäß gestaltet werde. Zur Jagdgesetznovelle wünchte er sich eine Einigkeit unter den Interessensvertretern und meinte, man solle sich als Berufsjäger nicht die Freude am Beruf verderben lassen.
Die Bezirksjägermeisterin von Innsbruck Stadt Mag. Fiona Arnold kritisierte in Ihrer Begrüßung den Entwurf zur Novelle des TJG scharf und kommentierte diesen nach ihren Vorstellungen.
DI Egon Fritz dankte als Vertreter der Österreichischen Bundesforste für die Einladung und wünscht sich in Zukunft ein zusammenrücken von Forst und Jagd. Weiter stellte er seine Sicht zu den unterschiedlichen Naturnutzern dar und bat die Berufsjäger, die Wildbestände in Griff zu haben.
Als Vorsitzender des „Bundes Bayrischer Berufsjäger“ überbrachte RJM Max Keler die Grüße seines Verbandes und bemerkte in seinen Ausführungen, dass sich die Konflikte um Wald und Wild in Tirol ähnlich gestalten, wie in Bayern.
Der Geschäftsführer des TJV Mag. Marin Schwärzler überbrachte die Grüße der Geschäftsstelle und dankte für die gute Zusammenarbeit. Des Weiteren bot er die Unterstützung des Tiroler Jägerverbandes für die Vereinsarbeit der Tiroler Berufsjägervereinigung an.
Landesveterinärdirektor Dr. Josef Kössler informierte über die aktuelle Situation der TBC in Tirol und klärte die Zuhörer über den Umgang mit dieser Seuche auf.
Zum Abschluss der Veranstaltung ersuchte Obmann WM Pepi Stock interne Streitereien nicht nach außen zu tragen und sich gemeinsam für das Wild und die Jagd in Tirol einzusetzen.